Angst beim Tierarzt
Vorab eine kurze Zusammenfassung der Produkte:
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Viele kommen gerne herein, um sich Leckerlis zu holen, wenn es dann aber ans Eingemachte geht, sind sie schnell wieder bei der Türe. Doch es gibt auch immer wieder Katzen oder Hunde, die die Aufmerksamkeit richtig genießen, sich am Boden wälzen und sich offenbar nichts Tolleres vorstellen können. Das andere Extrem sind Exemplare, deren Angst beim Tierarzt fast zur Eskalation führt.
Warum haben Tiere Angst vorm Tierarzt?
Wie immer gibt es mehrer Gründe
Die Angst vor Unbekanntem
Die Angst vor dem Tierarzt ist beim ersten Besuch manchmal einfach die Angst vor Unbekanntem. Da sitzen schon andere Tiere im Warteraum und vermitteln Stress, dann hört man vielleicht noch komische Geräusche aus dem Nebenraum.
Wie es dann weitergeht hängt oft vom angeborenen Charakter des Tieres ab. Bei einigen überwiegt die Neugier. Und wenn sich deine Katze oder dein Hund erst einmal traut sich alles anzusehen und auch ein Leckerchen vom Tierarzt zu nehmen, ist oft alles sofort wieder entspannt.
Aber natürlich gibt es auch von Natur aus misstrauische Typen. Oft bringt das schon die Hunderasse mit sich oder eben die Gene. Hier kann man sich manchmal förmlich „die Haxen ausreißen“ es hilft einfach nicht. Ich habe gerade einen Kromfohrländer und einen Appenzeller im Hinterkopf. Aber auch bei Katzen gibt es diese misstrauischen Typen. Ganz unbestechliche Charaktere!
Angst durch schlechte Erfahrungen
Auch das einfachste Gemüt merkt sich irgendwann, dass Spritzen nicht so toll sind. (Deshalb vermeide ich diese auch wo immer es möglich ist – s. auch Impfungen von Hund und Katze). Manchmal muss es aber einfach sein und dann überrascht es mich doch immer wieder, dass einzelne Tiere so eine Injektion überhaupt nicht stört.
Nebenbei bemerkt sind diese Verhaltensunterschiede mit die wichtigsten Informationen, um eine gut passende homöopathische Arznei zu finden.
„Angeborene“ Angst vor dem Tierarzt
Die Gene und das Verhalten der Eltern bringen schon die ersten Wegweiser mit sich, ob aus einem Tier ein mutiges oder eher ein Angsthase wird. In diesem Fall fürchtet sich dein Hund oder deine Katze aber wohl nicht nur vor dem Tierarzt, sondern auch vor vielen anderen Dingen.
Erlernte Angst vor dem Tierarzt
Besonders bei Hunden, aber sehr wohl auch bei Katzen ist der Tierbesitzer – wie könnte es auch anders sein – nicht immer ganz schuldlos.
Ein Hund als Rudeltier orientiert sich immer an seinem „Rudelführer“. Wenn du also von deinem Hund als solcher akzeptiert bist und entspannt und selbstsicher in die Praxis kommst, wird das vermutlich auch dein Hund tun. Natürlich macht Üben zuhause unter stressfreien Bedingungen die Sache noch viel einfacher. Meine jungen Hunde haben, bevor sie Futter bekommen haben, immer einiges über sich ergehen lassen müssen: Zähne und Ohren anschauen, Pfoten durchkneten, auf die Seite legen… Immer irgendetwas anderes, was man im Praxisalltag vielleicht einmal von ihnen verlangen wird müssen. Wenn solche Handlungen Routine sind, ist das auch in einer anderen Umgebung wesentlich einfacher und eigentlich auch eine ganz nette Beschäftigung für den Hund.
Bei Katzen ist das etwas anders. Nicht jede Katze legt Wert auf die Meinung ihres Besitzers. Als langjährig praktizierender Tierarzt weiß man sehr schnell, ob es Sinn macht, sich mit einer Katze zu beschäftigen, um sie umzustimmen, oder nicht. Falls nicht, ist die beste Strategie: Ruck-zuck alles erledigen und dann wieder ab in die Box.
Aber auch bei Katzen kommt es immer wieder vor, dass das Handling viel einfacher ist, wenn der Besitzer ein paar Schritte zurücktritt und nicht in „Reichweite“ für den Vierbeiner ist. Katzenbesitzer, bei denen ich merke, dass sie wirklich gerne zu mir in die Praxis kommen, haben meist auch recht entspannte Katzen.
Ganz schlecht ist meist ein lange Wartezeit mit anderen Tieren im Warteraum. Ich arbeite seit Jahren unter anderem auch aus diesem Grund nur noch auf Termin-Basis. Das reduziert den Stress für die Tiere ganz ungemein!
Welche Angst-Reaktionen kann dein Vierbeiner zeigen?
- Unterwürfig-ängstliches Verhalten
- Angst-aggressives Verhalten
- Hysterisches Verhalten
Unterwürfig-ängstlich sind oft junge Tiere, vor allem Hunde oder solche aus dem Tierschutz, die einfach bisher wenig oder nicht besonders erfreulichen Kontakt mit Fremden hatten.
Angst-aggressives Verhalten zeigen sowohl Hunde als auch Katzen immer wieder. Mit Geduld lassen sich viele dann doch noch ohne viel Stress untersuchen. In meiner Praxis kommt mir hier sehr zugute, dass ich lange Erst-Anamnese für meine homöopathische Tätigkeit benötige. In dieser Zeit entspannen sich die meisten Tiere irgendwann, wenn sie merken, dass vorerst gar nicht viel passiert.
Mit hysterischem Verhalten meine ich, dass ein Tier zwar nicht böse wird, aber bei seinen Fluchtversuchen kaum zu bändigen ist. Eine sinnvolle Untersuchung ist bei diesen Vierbeinern manchmal eine echte Herausforderung. Gerade dann, wenn es um so heikle Körperteile wie z.B. Ohren geht!
Was tun mit ängstlichen Katzen und Hunden?
Schnelle Hilfe
In akuten Situationen gibt es zum Glück Beruhigungsmittel. Allerdings ist das eigentlich nur nötig, wenn es um heikle Dinge wie „Fremdkörper aus dem Ohr holen“, „Verletzungen versorgen“ oder ähnliches geht. Für den Besitzer ist das sicher aufregend. Für das Tier aber oft besser, als mit Gewalt Dinge über sich ergehen lassen, die sich dein Vierbeiner vermutlich ewig merken wird. Jedenfalls, wenn er der entsprechende Typ ist.
Im schlimmsten Fall gibt es auch Beruhigungsmittel, die der Tierbesitzer schon zuhause geben kann.
Viel interessanter ist aber die Beeinflussung mit anderen Hilfsmitteln wie z.B. Nahrungsergänzungen und Musik!
Langfristige Hilfe
Nahrungsergänzungen
Nahrungsergänzungen sind vielfältig einsetzbar. Fast jeder weiß, dass Vitamin B wichtig für die Nervenzellen ist. Es gibt ja viele verschiedenen Vitamin B-Arten. Einige von ihnen, z.B. B1, B3 und B6 haben wichtige Aufgaben im Stoffwechsel der Nervenzellen und bei der Energiegewinnung. Bei einem Mangel sind Tier und Mensch gereizt, nervös und unleidlich.
Serotonin ist unser „Wohlfühl-Hormon“ im Gehirn. Bei einem Mangel an L-Tryptophan – einer Aminosäure, also einem Eiweißbaustein – ist auch der Serotonin-Spiegel im Gehirn zu niedrig. Die Tiere (und auch Menschen) sind gestresst, nervös und können sich nicht entspannen.
Phytotherapeutische Präparate aus z.B. Passionsblume, Melisse etc. können ebenfalls die blank liegenden Nerven beruhigen.
Diese Präparate sind natürlich nicht geeignet, um sie kurz vor dem Tierarztbesuch zu geben, aber als langfristige Verbesserung machen sie das Leben von Tier und Besitzer oft wesentlich einfacher.
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten mit Nahrungsergänzungen zu helfen. Wenn dich das Thema interessiert, schau doch mal in unserem Shop vorbei! Hier findest du eine eigenen Rubrik zu Angst & Stress.
Bei einigen Tieren habe ich in der Praxis auch schon miterlebt, wie herrlich das Ralxo-Pet funktioniert. Sowohl bei Hunden als auch Katzen war das Verhalten wesentlich entspannter, wenn die Beisitzer schon mit diesem eingeschalteten Gerät in die Praxis kamen.
Adaptil (Hund) und Feliway (Katze) sind Pheromone, also Tierart-eigene Geruchsstoffe, die v.a. bei jungen Tieren beruhigend wirken. Die Pheromone werden von der Mutter ausgeschieden und haben genau den Zweck, die Welpen zu beruhigen und zu entspannen.