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Der Bildschirm eines Laptops zeigt das Bild einer Katze, die aus einer Futterschüssel frisst

Blutkontrollen zur Überprüfung der Fütterung – macht das Sinn?

Wissen

Gerade Tierhalter, die Futter selbst zubereiten sind häufig unsicher, ob Blutkontrollen zur Überprüfung der Fütterung Sinn manchen würden. Einige Labors bieten solche Untersuchungen an. Aber macht es Sinn oder gibt es bessere Methoden der Überprüfung? Übrigens gibt es auch bei Fütterung mit Fertigfutter Mängel in der Nährstoffversorgung, denn auch das Tier selbst hat Einfluss auf die Aufnahme der Nährstoffe. Und ist Fertigfutter besser als selbst gemachtes?

Fütterungsarten

  1. Trockenfutter
  2. Feuchtfutter (Dose, Schälchen, Beutel)
  3. Selbst gekocht
  4. BARF (Bilogisch artgereichte rohe Fütterung)

Nährstoffgruppen

In fast allen natürlichen Nahrungsquellen kommen alle dieser Stoffe vor, aber in deutlich unterschiedlichen Mengen.

  1. Proteine (Eiweiß, v.a. in Fleisch)
  2. Kohlenhydrate (v.a. in Getreide und Pseudogetreide)
  3. Mineralstoffe (Calzium, Phosphor, Magnesium etc.)
  4. Spurenelemente (Mangan, Molybdän, Kupfer, Selen, Bor etc.)
  5. Vitamine (fettlösliche z.B. A, D, E und wasserlösliche z.B. C, B, H)
  6. Sekundäre Pflanzenstoffe (Antioxidantien, alpha-Liponsäure, Flovonoide etc., v.a. in Pflanzenteilen)

Was meist vergessen wird

Wir füttern nicht nur Hund und Katze, sondern auch deren Mikrobiom (Darmflora) und müssen auch dessen Bedürfnisse beachten.

Synthetische und natürliche Vitamine und Mineralstoffe werden häufig gleich gesetzt. Die Verwertung im Organismus ist aber nicht gleich. Bedarfswerte wurden mit Fertigfutter-Fütterung ermittelt. Es müssen nicht zwangsläufig die exakten Bedarfswerte auch bei natürlichen Futterquellen bestehen.

Blutkontrolle zur Überprüfung der Fütterung

Einige Labors bieten spezielle BARF-Profile an. Dabei gibt es aber zwei Dinge zu beachten.

  1. Bei einer Blutuntersuchung handelt es sich immer um einen Momentaufnahme. Die Werte können in einer Woche bereits ganz anders sein.
  2. Der Organismus ist bestrebt die Werte im Blut möglichst konstant zu halten. Dies geschieht auf Kosten der Nährstoffspiegel im sonstigen Gewebe. In Organen kann daher bereits ein Mangel bestehen, während die Blutwerte noch normal sind. Veränderungen sind im Blut erst dann sichtbar, wenn die Mechanismen zur Aufrechterhaltung der Homöostase (der Selbstregulation) überfordert sind.

Sind andere Methoden besser geeignet?

Ja, in der Regel schon. Dazu gehören v.a. zwei Methoden

  1. Futter-Rationsberechnung – diese ist für Anfänger sinnvoll, sollte aber nicht zu einseitiger Fütterung verleiten.
  2. Abwechslung im Speiseplan. Auf lange Sicht können Mängel und Überversorgungen nur so vermieden werden. Auch die Darmbakterien werden es dir danken.

Einflüsse auf die Nährstoffversorgung des Körpers

Die Nährstoffversorgung hängt nicht nur vom Futter ab, sondern auch vom Tier.

Bei Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und auch bei Dysbiosen (Fehlbesiedlung der Darmbakterien) werden Nährstoffe schlechter aufgeschlüsselt und resorbiert. Ein Fertigfutter ist daher auch keine Garantie für eine optimale Versorgung.

Ein paar hilfreiche Links