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Der Bildschirm eines Laptops zeigt das Bild eines Hundeohrs

Ohrenentzündung bei Hund & Katze

Wissen

Sie sind ein Graus. Sie lassen das Haustier massiv leiden, kommen häufig wie aus dem Nichts angeflogen oder befallen die Ohren von Hund und Katze in regelmäßigen Abständen. Die Rede ist von Entzündungen des Außenohrs, die viele Ursachen haben können. Welche Formen es gibt, was die Ursache sein kann und welche Möglichkeiten man als Tierbesitzer hat, kläre ich im folgenden Artikel.

An dieser Stelle beschränke ich mich auf Entzündungen des Außenohrs. Dieses beginnt am Eingang des Ohres und reicht bis zum Beginn des Trommelfells. Dort treten die meisten Probleme auf.

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Mögliche Erkrankungen des Außenohrs und deren Ursachen

Grob lassen sich vier Ursachen unterscheiden. So können Entzündungen und Fremdkörper, sowie Polypen und Tumore in den Ohren unserer Vierbeiner für Schmerzen und/oder Juckreiz sorgen. Entzündungen können bakterieller Natur sein, auf Hefepilze zurückgehen oder durch eine Verletzung entstehen. Auch Allergien können dahinterstecken, wenn es immer wieder zu Entzündungen im Ohr kommt. Sie haben häufig mit der Futtermittelgabe zu tun und es kann eine Weile dauern, bis man der entscheidenden Substanz auf die Spur kommt. Polypen und Tumore sind eine ernste Sache und gehören selbstredend in die Hände eines Tierarztes.

Von außen ist die Lage für den Tierbesitzer nicht immer leicht einschätzbar. Der Gehörgang ist einerseits lang und zusätzlich mit einem Knick ausgestattet, sodass man nicht den gesamten Bereich bis zum Trommelfell einsehen kann. Lässt sich also auf Anhieb keine Ursache erkennen, sollte man den Rat des Tierarztes einholen. Dieser kann der Ursache mittels diverser Hilfsmittel auf die Spur kommen. Entzündungen beispielsweise können durch Abstriche abgeklärt werden, um die Ursache (Bakterien, Hefepilze oder Milben) klar zu identifizieren. Mit einem Otoskop oder Endoskop wiederum kann der Fachmann viel tiefer in den Gehörgang blicken, um Licht ins Dunkle zu bringen. Kehren die Ohrenprobleme permanent wieder, so ist evtl. ein Allergietest angebracht.

Ein Fremdkörper kann vieles sein. Gerade im Frühling ist die Gefahr groß, sich beim täglichen Spaziergang eine sog. Gerstengranne (sog. „Schliefhansl“) aus dem heimischen Feld einzufangen. Mit ihren Widerhaken sind sie äußerst tückisch, auch weil sie tief in den Gehörgang wandern können. Im Zweifel ist der Gang zum Tierarzt angebracht, denn eine übersehene Granne kann im Trommelfell einen großen Schaden anrichten. Fremdkörper sollten stets ausgeschlossen werden, bevor man eigenhändig mit der Behandlung beim Tier in Form von Ohrentropfen beginnt. Es spricht viel für einen Fremdkörper als Ursache, wenn Hund oder Katze sehr plötzlich unter starken Schmerzen leiden. Dabei jammern sowohl Hund als auch Katze sehr vernehmlich und versuchen den Fremdkörper durch permanentes Schütteln wieder loszuwerden.

Bis auf wenige Ausnahmen sind Ohrenerkrankungen übrigens nicht ansteckend. Lediglich Bakterien, Pilze und Milben könnten übertragen werden. Letzteres kommt eher bei Katzen vor und wird bereits vom Muttertier an die Kleinen weitergegeben.

Möglichkeiten des Tierbesitzers

Eines vorneweg: Man sollte nichts ins Ohr hineingeben, wenn man nicht sicher sein kann, dass das Trommelfell unbeschädigt ist. Gelangt die Substanz ins Mittelohr, wäre das sehr schädlich für das Tier. Ist man sich nicht sicher, sollte man erst Rücksprache mit dem Tierarzt halten.

Den Ohrenreiniger als prophylaktische Anwendung in ein gesundes Ohr zu träufeln, ist ebenfalls keine gute Idee. Im Zweifel heizt dies mögliche Entzündungen erst an. Bei einer leichten Rötung oder sehr viel vorhandenem Ohrenschmalz kann ein guter Ohrenreiniger und Actea Oto beispielsweise, jedoch helfen, die Beschwerden zu beseitigen. Ein solcher Reiniger muss jedoch im Anschluss an die Behandlung wieder vorsichtig mit einem weichen Stoff entfernt werden. Auch hier gilt die Regel: Nie weiter agieren, als man das Ohr einsehen kann. Günstig ist es in so einem Fall, das Mittel zu verabreichen, bevor das Tier hinausgeht, dann kann es sich durch ausgiebiges Schütteln wieder vom Ohrenreiniger befreien.

Eine weitere Maßnahme, um Ohrenreizungen oder -entzündungen zu verhindern, ist das Entfernen von Haaren, die bei einigen Hunderassen im Ohr wachsen. Ist man sich unsicher oder traut sich nicht, lässt man das besser den Hundefrisör machen. Im Nachgang sollte man das Ohr über 2 – 3 Tage mit Actea Oto behandeln, um  einer Entzündung vorzubeugen.

Neigt ein Hund zu Entzündungen des Ohres, sollte man ihn nicht mit einer akuten Infektion schwimmen lassen. Prinzipiell sollte er das nur in sauberem Wasser dürfen. Entsteht aus solchen Situationen wirklich eine Entzündung, so liegt in den meisten Fällen eine andere Erkrankung zugrunde. Vom Schwimmen allein passiert das in aller Regel nicht.

Mit allen anderen Vorkommnissen gehört man mit seinem Tier zum Tierarzt. Dazu gehören gerade auch die Milben, die eher bei Katzen vorkommen. Sie sind sehr hartnäckig. Entdeckt der Tierbesitzer schwarze, schmierige oder bröckelige Beläge, braucht es mehr als einen Ohrenreiniger.

Auch Hefepilzen ist nicht leicht beizukommen, weil sie das warme und feuchte Klima im Ohr lieben. Als kurzfristige Maßnahme kann man versuchen den ph-Wert im Ohr zu senken, indem man es mit Essigwasser spült. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Bei einer akuten Entzündung sollte als Erstmaßnahme ein Ohrenpräparat vom Tierarzt zur Linderung der Beschwerden gegeben werden.

Hat das Tier regelmäßig mit entzündeten Ohren zu kämpfen und liegt eine Allergie zugrunde, geht die Suche erst richtig los. Allergietests zeigen den Verursacher in den wenigsten Fällen an. Übrig bleibt nur die Futtermittelumstellung mit System. Hilfreich kann es an dieser Stelle sein, den Darm mit in den Blick zu nehmen. Dort besteht in den meisten Fällen ein Zusammenhang.

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Mit der Zeit lässt sich beurteilen, wie schlimm die Situation im Ohr ist und ob es mit einem Ohrenreiniger getan ist oder man doch den Tierarzt zurate ziehen muss.