RHD – Chinaseuche
Empfänglich für diese Viruserkrankung sind ausschließlich Kaninchen und Hasen. Andere Tiere und der Mensch sind nicht gefährdet.
Erstmals wurde die RHD (Rabbit Hemorrhagic Disease) in China im Jahre 1984 beobachtet. Mittlerweise ist sie weltweit verbreitet.
Erreger ist ein Calicivirus, das bei 4°C bis zu 225 Tage ansteckungsfähig ist. Um eine Infektion in Gang zu bringen sind nur wenige Viruspartikel nötig. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren, aber auch indirekt über Futter, Wasser, Einstreu, Käfige, Parasiten, Wildvögel und den Tierbesitzer.
Die Symptomatik und die Prognose hängen vom Alter des Kaninchens und vom Virusstamm ab. Tiere unter 10 Wochen erkranken meist nicht, können das Virus aber weiterverbreiten. Bei älteren Kaninchen und Hasen gibt es 3 verschiedene Verlaufsformen.
- Plötzliche Todesfälle ohne vorher erkennbare Erkrankung.
- 1-2 Tage hohes Fieber, Fressunlust, Apathie, Atemnot, bläuliche Schleimhäute und Krämpfe. Vor dem Tod tritt häufig Blut aus den Körperöffnungen und die Tiere schreien möglicherweise. Typisch ist auch eine stark verkrampfte Körperhaltung nach dem Tod.
- Bei milderen Infektionen treten die ersten Symptome gelegentlich erst nach 2 Wochen auf. Nach mehrtägiger Fressunlust, Apathie und Fieber erholen sich diese Tiere häufig. Allerdings bleiben sie oft „Dauerausscheider“, die das Virus lebenslänglich weiterverbreiten können.
Die Therapie erfolgt symptomatisch, das heißt, dass Medikament nach den jeweiligen Symptomen des Einzeltieres eingesetzt werden. Ein Mittel gegen das Virus selbst gibt es nicht. Bei aggressiven Virusstämmen kann dem Tier leider oft nicht geholfen werden.
Eine Schutzimpfung ist in jedem Fall anzuraten. Die Erstimpfung kann gemeinsam mit einer Myxomatose-Impfung in der 8. Lebenswoche erfolgen. Nachimpfungen erfolgen jährlich.
Dank des neuartigen Kombinationsimpfstoffes können auch Einzeltiere jederzeit geimpft werden.
Terminvereinbarungen können gerne online oder telefonisch vorgenommen werden.