Verletztes Tier – wohin?
Wohin kannst du dich also wenden? Wer hilft dir weitere? Such dir schon im Vorfeld Kliniken für wirklich schlimme Notfälle. Damit du aber selbst besser beurteilen kannst, wie dringend es ist, hier ein paar Tipps.
Die Art der Verletzung
Nicht jede Verletzung ist ein dringender Notfall, aber wie beurteilst du das selbst? Wichtig sind die folgenden Kriterien, um die Dringlichkeit zu beurteilen.
Sehr dringende Notfälle – sofort zum Tierarzt
- Starke Blutungen (unbedingt Druckverband oder Abbinden der Gliedmaße bevor du telefonierst)
- Dein Tier ist nicht ansprechbar (Schädeltrauma, Schock, Kreislaufkollaps etc.)
- Starke Schmerzen (Autounfall, Sturz, schwere Bissverletzungen, offene Brüche, große Wunden)
Dringende Notfälle – möglichst bald zum Tierarzt
- Bissverletzung, die nicht stark bluten
- Brüche, die nicht sehr schmerzhaft sind
- offene Wunden ohne starke Schmerzen und Blutung (müssen innerhalb von 6 Stunden genäht werden)
Keine wirklichen Notfälle – du kannst entspannt telefonieren
- Wunden, die nicht klaffen und nicht wirklich schmerzen
- Lahmheiten, wenn das Tier das Bein belastet aber hinkt
- Kleine Bissverletzungen
- Kein Schock
Tierarzt oder gleich Klinik?
In einer Klinik muss eigentlich immer ein Tierarzt anwesend sein. Wenn du deinen Tierarzt erreichst, kann er dir aber sicher weiterhelfen, eine Entscheidung zu treffen, wo du am besten hin musst. Viele Kliniken sind auch auf bestimmte Gebiete spezialisiert.
Lege dir auf jeden Fall gleich heute einige Telefonnummern bereit, falls du einmal einen Notfall hast – hoffentlich brauchst du sie nie! Ruf in den Kliniken am besten an und lass dir bestätigen, dass immer jemand da ist, bzw. für welche Art von Notfällen sie ausgerüstet ist.
Kleine Notfälle kann jeder Tierarzt versorgen, für schwere Notfälle fehlen aber manchmal das Personal oder die nötigen Geräte. Telefonisch lässt sich das aber meist schon abklären, bevor du losfährst.
Verletzte Wildtiere
Dein Tierarzt muss die Erstversorgung machen (soweit er dafür auch ausgerüstet ist)
Da Wildtiere aber besondere Ansprüche haben (das beginnt schon bei der Fütterung) sind viele niedergelassene Tierärzte dafür nicht gut ausgerüstet. Am besten wendest du dich daher mit einem Wildtier an ein Tierschutzhaus oder erkundigst dich bei einer der Wildtier-Hilfsorganisationen.
Viele Wildtiere werden übrigens unnötig mitgenommen. Jungtiere werden, wenn sie keine Verletzungen haben, meist noch außerhalb des Nestes von den Elterntieren versorgt. Speziell Hasen sind Nestflüchter und verlassen das Nest schon fast sofort nach der Geburt. Trotzdem versorgt die Mutter sie natürlich weiterhin.