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Der Bildschirm eines Laptops zeigt das Bild eines Hundes mit seinen Besitzern

Welcher Hund passt zu mir?

Wissen

Was solltest du bedenken, wenn du dir überlegst, einen Hund zu dir nachhause zu nehmen? Welcher Hund passt zu mir? Das ist eine wichtig Frage, die sich manche leider erst zu spät stellen.

Hör dir einfach meine Podcast-Folge zu diesem Thema an:

Diese Punkte musst du unbedingt bedenken:

1. Rasse oder Mischling

Bei einem Rassehund kannst du bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen erwarten, aber auch innerhalb einer Rasse gibt es oft große Unterschiede im Temperament und dem Wesen. Beim Mischling weißt du meist nicht, was noch auf dich zukommen wird.

2. Vom Züchter oder aus dem Tierschutz

Einen Rassehund solltest du nur vom Züchter holen und auch da darauf achten, dass er dir zumindest die Mutter, Geschwister und seine Anlage zeigt. Nimm dir nie Hunde, deren Herkunft nicht ganz klar ist. Meist förderst du damit illegale Massenzuchten, bei denen die Muttertiere schamlos ausgebeutet werden. Auch wenn die Welpen noch so süß sind – du hältst mit deinem Kauf Tierleid aufrecht. Wenn dir die kleinen leid tun, dann wende dich an den Tierschutz oder einen Amtstierarzt, wenn du den Verdacht hast, dass es sich um illegal importierte Hunde handelt. Damit werden gewissenlose Vermehrer nicht unterstützt und du bekommst deinen Welpen vielleicht doch noch.

Bei Hunden aus dem Tierschutz gibt es immer wieder Überraschungen, weil man deren Vorgeschichte nicht immer kennt. Trotzdem ist es natürlich eine gute Tat, die man unbedingt in Betracht ziehen sollte.

3. Hündin oder Rüde

Meist sind Hündinnen verträglicher mit fremden Hunden, aber auch das ist nicht in jedem Fall so. Wenn man selbst eher ein nachgiebiger Typ ist, der sich nicht gerne durchsetzt, ist man gerade bei großen Rassen meist mit einer Hündin besser dran. Rüden „fragen“ meist eher nach, ob eine Anweisung wirklich so ernst gemeint war. Was nicht heißt, dass man nicht auch bei einer Hündin einen Widerspruchsgeist erwischen kann.

4. Groß oder klein

Das ist reine Geschmacksache. Kleine Hunde haben eindeutig Vorteile beim Mitnehmen ins Restaurant z.B. oder wenn man sie einmal tragen muss. Auch Erziehungsfehler sind bei kleinen Rassen oft nur unangenehm, wenn sie bei großen schon gefährlich wären.

5. Die Bell-Freudigkeit

Ganz ein wichtiges Thema, wenn du in einer Wohnung wohnst. Deine Nachbarn haben ja auch ein Recht auf ihre Ruhe. Bestimmte Rassen bellen deutliche lieber als andere, z.B. Malteser, Chihuahua, Dackel etc.

6. Das Jagdverhalten

Hunde sind Raubtiere und daher fast immer am Jagen interessiert. Aber auch hier macht die Rasse einen Unterschied. Gemütliche große Rassen wie Bernhardiner, Herdenschutzhunde, Neufundländer, werden sicherlich weniger motiviert sein als Jagdhunde. Andererseits müssen gerade Jagdhunde einen sehr guten Gehorsam haben, sonst wären sie auch für die Jagd nicht zu gebrauchen. Sie lassen sich wesentlich leichter erziehen als z.B. Terrier.

7. Das Temperament

Einige Rassen (z.B. Terrier, Border Collie, Schäfer) sind in der Regel wesentlich temperamentvoller als andere Rassen. Aber auch innerhalb einer Rasse gibt es immer sehr extrovertierte aber auch introvertierte Hunde. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ein introvertierter Hund wird viel weniger dazu neigen sich selbständig aus dem Staub zu machen. Andererseits ist er im Hundesport auch weniger motiviert. Diese Veranlagung erkennt ein geübter „Hunde-Mensch“ schon im Welpenalter.

8. Die Optik

Die Optik des Hundes sollte nicht so wichtig sein, ist in der Praxis aber häufig das entscheidende Kriterium. „Modehunde“ die gerade jeder hat, haben nicht immer Vorteile. Zumindest könnte es sein, dass bei der Zucht wegen der erhöhten Nachfrage auch Elterntiere herangezogen werden, die in manchen Bereichen Nachteile mit sich bringen (z.B. gesundheitlich)

9. Die Gesundheit

Rassezuchtverbände legen bestimmte gesundheitliche Kriterien fest, die ein Zuchttier bestehen muss. (z.B. HD-frei, ED-frei etc.) Diese Untersuchungen sind bei Mischlingen meist nicht gemacht worden, aber auch nicht bei Rassehunden aus illegalen Zuchten. Eine Garantie für einen gesunden Hund gibt es aber in keinem Fall.

10. Die richtige Erziehung

Die Erziehung hat auf die Auswahl eines Hundes eigentlich keine Auswirkung. Erzogen muss jede Hund werden. Damit meine ich nicht Hundeschule oder Hundesport, sondern das Verhalten im Alltag. Bei Hunde-Begegnungen, wenn Besuch kommt etc. Natürlich ist das nicht bei jeder Rasse gleich schwer und auch nicht gleich dramatisch, wenn es nicht so gut funktioniert. Ein ausgetickter Chihuahua ist immer noch weniger schlimm als ein Schäferhund oder ein Dogge…

Meine eigenen Erfahrungen aus der Praxis

In über 20 Jahren Tierarztpraxis und über 30 Jahren Hundehaltung macht man natürlich so seine eigenen Erfahrungen.

Ich mache gerne einmal einen Podcast zu bestimmten Hunderassen. Schreib mir hier, was dich interessiert!

Hier noch ein paar hilfreiche Links für dich: