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Der Bildschirm eines Laptops zeigt das Bild einer gähnenden weiß-schwarzen Katze

Wirklich gutes Futter für Katze und Hund

Wissen

Obwohl so viel zum Thema Fütterung im Internet zu finden ist, ist es dennoch die häufigste Frage, die mir in der Praxis gestellt wird und die ich selbst auch für eine der wichtigsten halte: Was ist wirklich gutes Futter für Katze und Hund?

Vorweg ein paar zusammengefasste Tipps.

Weiter unten findest du im Text viele Links zu Produkten, die ich auch selbst verwende und in der Praxis empfehle.

Das solltest du beachten:

  • Lies das Kleingedruckte auf der Verpackung des Fertigfutters! Auch viele Marken mit gutem Ruf setzen Zusatzstoffe hinzu. Nahrungsergänzungen sind manchmal nötig, sollten aber nicht generell für jeden Hund und jede Katze im Futter sein.
  • Füttere ausreichend pflanzliche Komponenten (ich gebe z.B. auch bei Pet-Fit – meinem Lieblingsfutter – immer noch etwas Gemüse hinzu)
  • Füttere rohes Fleisch nur dann, wenn dein Tier einen gesunden Magen-Darm-Trakt hat und keine Medikamente einnimmt.
  • Beurteile „gutes Futter“ nicht nur nach dem Fleischgehalt – der ist meist viel zu hoch!
  • Füttere Trockenfutter nur im „Notfall“ (z.B. im Urlaub, oder selten, wenn nichts anderes verfügbar ist)
  • Füttere möglichst abwechslungsreich. Das bewahrt dein Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Mängeln und sorgt für eine optimale Zusammensetzung des Mikrobioms (Bakterienflora im Darm), das unter anderem für ein gut funktionierendes Immunsystem unerlässlich ist.

Mit nichts anderem – abgesehen von der Atemluft – kommen unsere Hunde und Katzen so häufig und in so großer Menge in Kontakt wie mit dem Futter. Ganz logisch also, dass es tatsächlich ganz ein wichtiges Thema ist.

Wer mich bereits kennt, weiß, dass ich hier nicht die „übliche“ Tierarzt-Meinung vertrete. Ich möchte auch zu dem teilweise fanatisch diskutierten Thema keine weitere festgefahrene Meinung verbreiten, sondern ich möchte dir Denkanstöße und Erfahrungen aus der Praxis liefern, die du für dein Tier umsetzen kannst oder auch nicht – es ist ja dein Tier!

Denkanstoß 1: Fertigfutter allgemein

Wenn du selbst zum Arzt oder einem Ernährungsberater gehst und fragst, was die beste Ernährung ist, hat er vielleicht eine persönliche Vorliebe für Mischkost, vegetarisch, vegan oder Steinzeitkost, sicherlich empfiehlt er aber nicht, ab sofort nur noch Fertigprodukte zu konsumieren, oder?

Was ist an Fertigprodukten schlecht? Sie sind meist stark bearbeitet und mit synthetischen Zusätzen versehen (Vitaminen, Mineralstoffen, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern etc.). Das ist auch bei der Hunde- und Katzennahrung nicht anders.

Es gibt vereinzelt Hersteller, die auf diese Zusätze verzichten, allerdings ist dann wiederum nicht gesichert, dass es nicht zu Mangelerscheinungen kommen kann, wenn man immer die gleichen Sorten  verwendet . Ich persönlich bin ein absoluter Fan des Pet-Fit-Futters. Warum? Es wird von Pet-Fit abgesehen von Fleisch und Gemüse nur Calcium zugesetzt (im Katzenfutter auch Taurin-das muss aus rechtlichen Gründen sein). Zusätzlich wird nur Fleisch aus direkter Umgebung (bis 50km) verwendet, um die Stresshormone im Fleisch zu vermeiden und Pet-Fit ist außerdem einer der wenigen Hersteller, der das Futter selbst herstellt und nicht irgendwo produzieren lässt, wo der Einkauf wieder von anderen Personen getätigt wird.

Ich möchte hier aber nicht unbedingt für MEIN Lieblingsfutter Werbung machen, sondern anregen, das Kleingedruckte auf der Verpackung zu lesen. Sobald du bei einer Deklaration genaue Zahlenangaben bei Vitaminen, Mineralien- und Spurenelementen vorfindest, dann sind diese ganz sicherlich in einer so genannten „Vormischung“ zugesetzt. Was da sonst noch alles drinnen ist, muss gar nicht genau deklariert werden, wenn es weniger als 1% der Gesamtmenge ausmacht.

Denkanstoß 2: Trockenfutter

Trockenfutter ist praktisch für den Besitzer – mehr nicht. Bei der Produktion wird in der Regel mit viel Hitze alles zerstört, was temperaturempfindlich ist (z.B. manche Vitamine), daher müssen diese auch in großen Mengen zugesetzt werden (in der Regel synthetische). Meist werden aber hauptsächlich Vitamine zugesetzt, die billig sind und die z.B. Fette stabilisieren (Vitamin E etc.), denn ungesättigte Fette würden im Trockenfutter rasch ranzig werden. Eine der vielen negativen Folgen ist, dass dein Tier dann zumindest einen Mangel an wertvollen ungesättigten Fettsäuren bekommt, was sich in erhöhter Entzündungsneigung äußern kann. Das ist natürlich für den ganzen Organismus schlecht – für die Haut, die Gelenke, Augen, Magen-Darm-Trakt etc.

Aber auch bei kaltgepresstem Futter ist nicht ganz klar, wie das Fleisch getrocknet wurde. War das auch kalt? Oder war eben nur die Pressung kalt?

Manche Hersteller von Trockenfutter verzichten auf „Vormischungen“ (Vitamine, Mineralstoffe und wer weiß schon genau, was da noch alles drinnen ist). Dann besteht aber wieder die Gefahr einer Mangelversorgung, wenn die gleiche Sorte über lange Zeit gefüttert wird. Zumindest Abwechslung ist hier wichtig!

Denkanstoß 3: Feuchtfutter

Dosen müssen nicht chemisch konserviert werden. Die Erhitzung macht den Inhalt steril. Leider werden von vielen Herstellern dennoch unzählige Zusätze verarbeitet, im Glauben, dass dein Tier „das einfach braucht“. Leider muss man sagen, dass bisher Studien zur Fütterung nur mit industriell hergestelltem Futter durchgeführt wurden, das synthetische Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält. Wir können nicht mit Sicherheit behaupten, dass unsere Katzen und Hunde mit natürlichen Quellen und ausgewogener Fütterung tatsächlich genau den gleichen Bedarf an diesen Nährstoffen haben, wie wenn sie mit Fertigfutter gefüttert werden. Es ist keinesfalls einerlei, ob Vitalstoffe natürlichen Ursprungs sind oder nicht, das wurde schon vielfach bewiesen.

Wenn du Feuchtfutter ohne Vormischungen verwendest (du erkennst das daran, dass auf der Deklaration Vitamine und Mineralstoffe nicht mit Zahlenangaben versehen sind), dann wechsle bitte die Sorten laufend ab, sonst gibt es durch einseitige Fütterung möglicherweise tatsächlich Mangelversorgungen.

Achte auch darauf, dass nicht nur Fleisch abgefüllt ist. In Gemüse und Kräutern sind sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die viele wichtige Aufgaben im Körper erfüllen, z.B. schützen Antioxidantien Zellen vor freien Radikalen, die im Stoffwechsel immer entstehen. Fehlen die entsprechenden Substanzen, sind Zellschäden viel wahrscheinlicher.

Aus der Praxis kann ich sagen, dass gerade Tierbesitzer die Futtermittel mit hohem Fleischgehalt füttern, am häufigsten Magen-Darm-Probleme bei ihren Tieren haben. Das ist auch kein Mysterium, weil mit viel Eiweiß eiweiß-liebende Bakterien (z.B. Clostridien) im Darm gefördert werden, die häufig Toxine bilden und dies führt zu Entzündungen der Darmschleimhäute.

Denkanstoß 4: Selbst gekochtes Futter

Der große Vorteil liegt darin, dass du genau weißt, was enthalten ist (v.a. für Allergiker sehr wichtig). Der Nachteil, es kann bei einseitiger Fütterung schwere Mängel verursachen. Durch den Kochprozess gehen Vitamine verloren. Ganz ohne Nahrungsergänzungen, Zugabe von Sämereien, Nüssen und viel Abwechslung wird es nicht möglich sein, ein Tier optimal zu ernähren.

Andererseits machen sich Tierbesitzer oft mehr Gedanken über die Fütterung ihres Vierbeiners als über die eigene.

Gerade bei Katzen wird immer wieder behauptet, sie bräuchten nur Fleisch. Wenn man sich aber überlegt, was eine Katze mit einer Maus alles mit verspeist, sieht man, dass das so nicht stimmen kann.

Gerade in Innereien sind wesentlich mehr Mineralstoffe enthalten als im Muskelfleisch. Knochen sind wichtige Lieferanten von Calcium und Phosphor, aber auch vielen anderen wichtigen Stoffen. Für ganz besonders wichtig halte ich aber den Magen-Darminhalt der Mäuse. Wie du dir vorstellen kannst, sind dort nur pflanzliche Dinge enthalten. Kräuter, Gräser, Körner etc. Genau hier sind dann Antioxidantien und viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Diese sind so wichtig für den Schutz der Zellen, die körpereigenen Entgiftungsmechanismen, das Darmmikrobiom und ein gut funktionierendes Immunsystem.

Das selbst gemachte Futter muss also unbedingt auch pflanzliche Komponenten enthalten.

Meine eigenen Katzen bekommen zum Pet-Fit-Futter oder zu Fleischresten immer auch Gemüse oder Bio-Wiese  bzw. Fit-Barf Sensitive von cdVet. CdVet hat übrigens viele andere wertvolle Zusätze, die alle natürlichen Ursprungs sind, es lohnt sich also sicher einmal, dort nachzusehen…

Katzen, die ja meist keine Knochen fressen (außer mit Mäusen und Vögeln) brauchen aber auch Mineralstoffe. Auch hier hat cdVet ein gutes Produkt, das aus Algenkalk und einigen anderen natürlichen  Zusätzen besteht.

Denkanstoß 5: BARF (Biologisch artgerechte rohe Fütterung)

Unsere Hunde und Katzen sind Raubtiere. Sie würden in freier Wildbahn nicht auf die Idee kommen, etwas zu kochen oder zu braten. Trotzdem ist diese Form der Fütterung nur für wirklich gesunde Tiere anzuraten.

In meiner Praxis wird ca. jeder fünfte Tierbesitzer wegen Magen-Darm-Problemen vorstellig. 80% dieser Tiere werden gebarft oder erhalten Feuchtfutter mit extrem hohem Fleischanteil (über 70%).

Warum ist das so? Hohe Eiweißgehalte überfordern häufig die Verdauung (siehe Punkt 4 – Feuchtfutter). Unverdautes gelangt in den Darm und fördert eine Fehlbesiedlung mit Bakterien, die unter anderem zu Darmentzündungen führen können. Wenn bereits Magen-Darm-Probleme bestehen oder Medikamente verabreicht werden müssen, ist BARF bestimmt die schlechteste Idee (das behaupte ich als eigentlicher BARF-Fan!).

Der Fleischgehalt der meisten BARF-Rationen ist aus meiner Sicht generell viel zu hoch. Hier kommt die hitzige Diskussion zu tragen, ob der Hund noch sehr dem Wolf ähnelt oder eben nicht.

Hunde leben aber seit mehr als 40.000 Jahren im Umfeld von Menschen und haben hier bestimmt nicht immer die besten Fleischstücke abbekommen.

In meiner eigenen Jugend wurden Hunde meist mit Essensresten gefüttert (selten blieb das Fleisch übrig – da es das nicht täglich gab). Interessanterweise kannte ich damals viele Hunde, die weit über 13-16 Jahre alt wurden. Heute ist das eher eine Seltenheit geworden – jedenfalls bei großen Rassen. Ein wahrer Denkanstoß, wie ich meine.

Auch bei Katzen ist BARFen in. Leider landest du vielleicht irgendwann bei 100% Fleisch-Rationen, weil Katzen das geschmacklich bevorzugen. Und dann jammern wir, wenn unsere Katzen einen Nierenschaden davontragen…

So wie oben beim Thema „Selbstgekochtes“ gilt auch hier:

Hast du schon überlegt, woraus eine Maus besteht? Einen großen Teil macht das Fell aus (relativ unverdauliche Rohfaser), aber auch der gesamte Magen-Darmtrakt der Maus wird mitgefressen (bis auf die Galle – üblicherweise). Im Magen-Darmtrakt befinden sich ausschließlich pflanzliche Stoffe; Gräser, Kräuter, Sämereien, evtl. Gemüse. Gerade hier sind Antioxidantien und andere sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die unerlässlich für viele Stoffwechselfunktionen sind.

Der Eiweißbedarf einer 5kg schweren Katze ist mit 100g Fleisch inkl. Knochen mehr als gedeckt. Sie sollte dazu mindestens 20-30g Pflanzliches bekommen (Gemüse, Kräuter etc.) und Öle. Ganz wichtig ist natürlich der Ausgleich des Calciums, wenn Tiere keine Knochen bekommen. Im Fleisch ist viel zu viel Phosphor (kann die Nieren schädigen) und viel zu wenig Calcium. Daher muss dieses in Form von Algenkalk, Eierschalenpulver etc. ergänzt werden oder mit den oben erwähnten Präparaten von cdVet

Mit Geduld, der entsprechenden Hartnäckigkeit und einigen Tricks klappt die Umstellung bei jeder gesunden Katze – ich verspreche es!

Denkanstoß 6: Bio-Futter

Bio-Futter ist natürlich eine tolle Sache, auch weil von der Förderung solcher Betriebe die Umwelt profitiert. Leider muss man aber sagen, dass auch Bio-Fleisch nicht immer rückstandsfrei ist. Als Homöopathin freue ich mich zwar, dass in der EU-Bioverordnung verankert ist, dass Bio-Betriebe bevorzugt homöopathische und andere rückstandsfreie Therapieformen einsetzten sollten, leider gibt es aber zu wenige darin ausgebildete Tierärzte, weshalb auch in Bio-Betrieben Antibiotika und andere Medikamente eingesetzt werden. Zumindest aber ist die Wartezeit bis zur Schlachtung oder Milchlieferung doppelt so groß wie bei konventionellen Betrieben. Die Rückstände im Fleisch sind daher sicherlich geringer, wenn auch nicht gleich Null.

Bio-Futter ist aber die kostspieligste Variante, gerade wenn du einen großen Hund hast.

Futter-Rations-Berechnung

Wie du bemerkt hast, bin ich kein wirklicher Freund der Futter-Rations-Berechnung. Bei wachsenden Tieren, oder um zwischendurch einmal zu überprüfen, ob man ganz weit neben dem Bedarf füttert, hat es bestimmt seine Berechtigung. Lass dich aber nicht verunsichern. Abwechslung in der Fütterung ist sowieso schon die halbe Miete.

Du musst dich auch nicht unbedingt auf eine Art der Fütterung beschränken. Auch hier kannst du getrost abwechseln.

Wenn du herkömmliches Fertigfutter fütterst, kannst du z.B. mit Produkten wie Bio-Wiese, FitBARF-Sensitive, ArthroGreen oder Fit-BARF Vital von cdVet-Natürliche Tiergesundheit die Ration deines Lieblings schon gehörig aufbessern. Auch wenn diese Produkte ursprünglich für Hunde gedacht waren. Bei mir kommen sie auch in den Katzennapf!

Aber auch Pet-Fit hat einen Gemüsetopf, den man jedem Futter untermischen kann.

Du musst also nicht gleich alles ändern. Ein paar sinnvolle Ergänzungen sind auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung!

Hier findest du ähnliches Thema in meinem Blog:  Blutkontrollen zur Überprüfung der Fütterung